Am 1. August 1091 wurde der Ort Wölkau ( Wolkowe ) erstmals urkundlich erwähnt und war einst ein Filialkirchdorf von Keuschberg (heute ein Ortsteil von Bad Dürrenberg), der Grund, warum die Kirche noch heute zum Pfarrbereich Bad Dürrenberg gehört. Es ist überliefert, dass 1092 der Ort zum Benediktinerkloster St. Petri im Merseburg gehörte.
Die örtliche Kirche gilt als eine der ältesten im Umkreis. Das genaue Baujahr ist nicht gekannt, es wird vermutet, dass die Errichtung ins 13. Jahrhundert liegen könnte.
Das Bauwerk wurde ursprüngliche im Baustil der Romanik errichtet, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Die Bauart ist eine einschiffige, rechteckige Saalkirche.
Der Dachstuhl besteht aus Andreaskreuzen mit Kehlbalken sowie einem eingehängten hölzernen Tonnengewölbe. Im zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche einen Bombenschaden, die Instandsetzung erfolgte um 1950 / 52. Im Rahmen dieser Sanierung wurde auch der überwiegende Teil der hölzernen Deckenverkleidung, teilweise unter Verwendung von Altholz repariert. Die letzte Instandsetzung des Daches und der Decke erfolgte 2019. Bei dieser Maßnahme erfolgte die Wiederherstellung der ursprünglichen bläulichen Deckenfarbe und das Aufbringen des Sternenzelt.
Die Kirche wurde 1550/51 erbaut, der Turm schon 1530; Reste des romanischen Vorgängerbaus sind vorhanden.
Umfangreiche Erneuerungen im Innenraum der Kirche sind für die Jahre 1679, 1754 und 1851 belegt. Der Altar aus dem Jahr 1754 ist als historische Ausstattung noch erhalten, ebenso wie einzelne Versatzstücke an den Emporen und Gestühl.
Die Ausstattung der Dorfkirche ist ein einfaches hölzernes Kastengestühl mit Mittelgang. Die jeweils 6 Reihen haben Lehnen mit Pultanschluss und darin eingearbeiteten Kerzenhalter.
Der Altar wurde aus Sandstein und Backstein gemauert, verputzt gestrichen. Zur Abdeckung dient eine Holzplatte. In der Rückwand befindet sich eine richtige Nische. Dort befindet sich ein Stein mit der Jahreszahl 1679.
Der 4eckige Taufständer befindet sich derzeit noch im Pfarramt. Der hölzerne Ständer stammt aus dem Barock, ist gestrichen und marmoriert. Der Ständer und der Pultaufsatz sind mit Akanthusranken und Voluten, die Vorderseite des Pultaufsatzes mit einem Puttenkopf mit Muschel zwischen Girlanden verziert. Die Rückseite enthält Blütenverzierungen.
Die Taufschale, welche sich ebenfalls im Pfarramt befindet wurde 1720 in Zinn gearbeitet. Die Schale ist 8eckig mit profilierten Rand und mit Engelsköpfen verziert.
Im zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche einen Bombenschaden, die Instandsetzung erfolgte um 1950 / 52. Zu dieser Zeit erfolgte auch der Verputz des Kirchenschiffs. Noch heute sind Abbruchspuren einer ehemaligen Vorhalle an Eingang erkennbar. Im Rahmen dieser Sanierung wurde auch der überwiegende Teil der hölzernen Deckenverkleidung, teilweise unter Verwendung von Altholz.
Die Orgel von 1844 befand sich in der oberen Empore, der Blasebalg im Turmzwischengeschoss.
Von den ehemals mit Pilastern und Arabesken reich verzierten Prospekt sind nur noch Reste erhalten. Ursprünglich gab es einen Spieltisch, ein Manual und ein Pedal. Auf Grund des schlechten Zustandes ist eine Sanierung derzeit nicht absehbar.
Im Westen schließt der gleichbreite Turm an. Im Turm befindet sich heute noch eine Glocke aus dem Jahre 1783 mit einem Durchmesser von 58 cm und ist mit Stricklinien verziert. Diese wurde aus zwei Vorgängerglocken in der Glockengießerei Ulrich (Laura) gegossen. Wie in anderen Kirchen, so wurden auch Glocken der Wölkauer Kirche um 1916 und 1941 für Kriegszwecke eingeschmolzen.
Quellen:
Bestandsaufnahme der ASG Mücheln „Die Kirche zu Wölkau" Stand April 2000
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