Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Die Pfarrer von Keuschberg

für OT Nempitz zuständig bis 1748 und ab 1980

 

Autor: Thomas Jahn

 

Katholische Pfarrer

Ungefähr 5 1/2 Jahrhunderte lang war die Kirche ein katholisches Gotteshaus. Nachweislich sind erst folgende Priester:

Johann Til (1472)

Soll in Keuschberg begraben sein.

Johann Angermeyer

erweiterte durch Kauf von einer halben Hufe in der Keuschberger Mark gelegen, daß zur Kirche gehörige Pfarrland. Er wurde Domherr zu St. Sixt in Merseburg und verließ Keuschberg. In Merseburg hatte man ihn allgemein nur "Johann Keuschberg" genannt. Dort wurde er auch begraben.

Johann Nickel

bekannt ist, daß er in Keuschberg gestorben ist. Eine Sage meldete, daß er zu Keuschberg begraben sei.

 

Lutherische Pfarrer

Bartholomeus Erba Lauchensis (1544 - 1563)

(1544 - 1563) ordiniert (ins Amt eingesetzt) zu Leipzig 1543; gest. 1563, gebürtig aus Laucha in "Düringen", erlernte er das Tuchmacherhandwerk, ehe er in Gottesdienst überging. Zwanzig Jahre stand er der hiesigen Gemeinde vor und wurde nahe der Leichenhallentür auf dem Keuschberger Friedhof begraben.

Adam Fehrmann (1564 - 1579)

(1564 - 1579), ordiniert in Leipzig im Jahre 1563; Er kam aus Eilenburg und hatte Interesse an Altertümern. 1579 nahm er eine Stelle in der Neumarktkirche zu Merseburg an. Am 23. Oktober 1595 er-schien er in Keuschberg, um sein Gehalt, welches im wesentlichen aus Naturalien bestand und ihm beim Weg-gang schuldig geblieben war, einzufordern. Ein Schlaganfall lähmte ihm Glieder und Zunge. Er starb am nächsten Tage in Merseburg.

Magister Balthasar Kempf (1579 -1588)

(1579 -1588), besuchte mit 12 Jahren die Fürstenschule in Pforta und mit 18 Jahren die Universität Leipzig, wurde 1578 Ludimagister in Lützen, wo sein Vater Pastor war, kam 1579 nach Keusch- berg, 1588 nach Teuditz und kehrte 1590 nach Lützen zurück.

Pastor Johannes Sorger (1588 - 1636)

(1588 - 1636), hat die peinlich genauen Eintragungen im Kirchenbuch vorgenommen. Er war ein Seelenhirt der Gemeinde, hat die Schrecken und Nöte des 30 jährigen Krieges 18 Jahre bis zur Neige gekostet. 1611 verliert Pfarrer Sorger durch die Pest, innerhalb kurzer Zeit 8 Kinder, seine Frau, seine Magd und den Hauslehrer. Er selbst starb an der Pest im Jahre 1636, dies war das größte Sterbejahr der Parochie, nicht we-niger als 199 Personen sind im Totemregister aufgeführt.

 

Wegen Abschaffung des Exorcismo (Geisterbeschwörung) wurden 1591 alle Pfarrer auf die Regierung zu Merseburg gefordert. Es handelt sich um die Beseitigung der aus der Heidenzeit stammenden Sitte der Teufelsvertreibung, die der Priesterschaft viel Ärger und Schmach einbrachte.

Pfarrer Friedrich Schammelt, oder Schamelus (1636 - 1643)

(1636 - 1643), von Kreypau. Er hatte in Rostock studiert und wurde, obwohl er im Auftrage seines zuständigen Konsistoriums handelte, versetzt. Den 24. Juli 1643 wurde Friedrich Schammelt von ihrer Churfürstlichen Durchlaucht zu Sachsen, nach Saubach unter der Inspektion Eckartberga in Thüringen vociret (berufen). Mutirte (wechselte) wegen des Obrist (Oberst) Kratzsches "Tür-renberge". Folgendes war geschehen: "Den 9. April (1643) hat ein Oberst Kratzsch sonst im hiesigen Stifte wohnhaftig Friedrich Schamlothen den Pfarrer zu Keuschberg auf öffentlicher Straßen angefallen und übel geschlagen, weil er ihm etliche male von Hu-ren Leben abgemahnet. (Jener Oberst Philipp von Kratzsch zu Röcken und Dürrenberg hat verschiedene Male mit seiner Liebsten, Frau Elisabeth von Steinbergk Kinder außerehelich gezeugt, worüber ihm der Pastor, als Hüter sittlicher Weltordnung, berechtigte Vorwürfe gemacht hat.) Er hat zwar solches geklaget, aber dazumal nicht viel ausrichten können. Letztlich ist dieser Obrist aus anderer Ursachen Willen zu Dresden gefangen ge-setzt und den 6. May des Jahres 1648 enthauptet wurden. Damit hat er seinen gebührenden Lohn empfangen.

Pfarrer Christian Heustreu (1643 - 1667)

(1643 - 1667), hatte den Merseburgischen Rektor M. Valentin Heustroh zum Vater und Frau Dorotheen, Pfilipp Wankels Tochter, Pastor in Liebenau, zur Mutter und war 1617 den 15. Dezember geboren. Ging 1636 nach Jena, wegen der dort auftretenden Pest 1638 nach Leipzig, wo er bis 1642 blieb, da er dann am 24. Oktober 1643 von dem Domherrn Johann Otto von Haak nach hierher berufen und hat das Amt von ihm am 7. Januar 1644 angetreten. Domherr Haake berichtet, daß die Kirche zu Keuschberg, durch den jetzigen Marsch der Schweden, sehr ruiniert wäre. Die Pfarre heftig verwüstet und die Schule ganz abgetragen. In den Tagen der Not und Unsicherheit bringt Pfarrer Heustroh einen Kelch aus seinem Orte zu seinen Vater nach Mer-seburg, um ihn aufbewahren zu lassen. Von durchziehenden, schwedischen Soldaten wurde dieser gestohlen. General von Königsmarck erfuhr davon, ließ den Dieb feststellen und wollte ihn "archibusieren" lassen, worauf der Pfarrer sagte, daß ihm eine handvoll Blut nicht helfen können, er möge ihm nur zum Kelche helfen. Es stell-te sich heraus, daß ein Merseburger Goldschmidt leugnete, dann aber gestanden hatte, daß ein Soldat ihn brachte.

Pfarrer Johannes Andrä (1668 - 1670)

(1668 - 1670),wurde 1618 geboren, in Delitzscher Pflege gewesen, vorher viele Jahre Pfarrer zu Selben und Zscherben; Erhielt den Ruf nach Keuschberg und trat an Maria Heimsuchung 1668 an. Er starb den 22. Mai 1670

Christian Crußig oder Crusius (1670 - 1678)

(1670 - 1678), muß noch Student der Theologie gewesen sein, kam auf besonde-re recommendation (Empfehlung) ihrer Hochfürstlichen Durchlaucht, der gnädigen Prinzessin zu dieser Stelle. Er wurde am 20. September 1670 berufen und zog am 6. November 1670 um. Kam als Domkaplan nach Merse-burg 1678 und starb den 27. Juli 1715 in Merseburg (Er erhielt 2 Substituten, Merseburg Seite 895 Abs. 12)

Georg Friedrich Ritter (1678 - 1679)

(1678 - 1679), geb. 1642 zu Hohenlohe, wo sein Vater George Ritter, Pfarrer gewesen. Besuchte die Schulen zu Pegau und Leipzig und am letzten Orte auch die Akademie. Wurde 1676 den 12. Okto-ber als Diakon nach Zwenkau, anno 1678 aber von dem damaligen Geheimrath zu Dresden und Domherr zu Merseburg Herrn Herrmann von Wolframsdorf, hierher berufen; Bei rauhen, kalten Winterwetter hatte ihn die Gemeinde mit Weib und Kind am 18. Dezember 1678 von Zwenkau abgeholt. Er starb aber bald am hitzigen Fieber am 24. Dezember 1679. (Sein Vater George Ritter war 1626 Pfarrer in Pissen, 1645 in Schladebach, ab 1646 in Hohenlohe, starb dort 1656).

M. Elias Geißler (1680 - 1723)

(1680 - 1723),von Reußendorf im schlesischen Fürstenthum Schweidnitz gelegen, wo er am 7. Dezember das Licht erblickte. Sein Vater, Johann Geißler, war dort ein Leinwandhändler. Das Elisabethanische Gymnasium zu Breßlau besuchte er 1657 danach ging er auch einige Jahre die Leipziger Thomasschule, als Extraner, frequentiret und auf dieser Akademie anno 1665 als ein Student eingeschrieben worden. Im ersten Jahr seines akademischen Lebens disputirte er unter seinem Landsmann D. Alberti de culru bestiarum idololarico, welche Streitschrift er als Autor verteidigt. Auf anraten seines Herrn Bruders D Friedrich Geißlers, welcher Pro-fessor zu Leipzig war, mußte er 1672 in Mag. promoviren (Doktorwürde erwerben), weswegen er sich auch dar-auf durch die Streitschriften de societate sruttisera im gleichen de symbolis, habilitiert (die Lehrbefugnis erwor-ben). Um eine Stelle in der philosophischen Facultät zu erhalten, brachte er zwei andere Streitschriften auf die Katheter (in etwas), eine de desinirione die andere de Amphibiis. Am 5. Dezember 1674 bekam er den Auftrag einen fürnehmen Studiosium aus Leipzig auf die Universität Wittenberg zu führen, da er denn Gelegenheit ge-habt, die dortigen Lehrer zu hören und verschiedenemal respondendo zu desputieren. 1676 kam er wieder nach Leipzig und wurde bald darauf zum Collegiaten des Frauencollegiums erwählt. 1679 ist er als ein Beisitzer im Concilio Rectoris, wegen der polnischen Völkerschaft, beliebt worden. 1680 wurde er von Herrn Johann Philip Fuhrmann, Hochfürstlicher S. M. Hof- und Justitzrates, D. Valentin Sittig, Hochedlen Stiftssuperintendenten und Hofprediger und dem churfürstlichen Oberhofmarschall und Canonico zu Merseburg, Herrn von Wolframs-dorf, zu hiesiger Pfarrstelle "conferieret" (beraten), der Einzug erfolgte am 9. Juli; Zu seiner Zeit, 1686, ist eine Orgel in der Kirche aufgestellt worden. Er starb am 11. Juli 1723, im 76. Lebensjahre.

Magister Johann Friedrich Geißler (1723 - 1760)

(1723 - 1760), erblickte im hiesigen Pfarrhaus am 28. November 1686 das Licht der Welt. Genoß in dem väterlichen Hause Privatunterweisung, bis er 1702 in die Schule Pforta kam und selbst die Schulstudien bis 1706 geschrieben. Die Universität Leipzig sah ihn darauf als einen Studenten über 4 Jahre und Wittenberg beehrte ihn 1711 mit der Magisterwürde. Ab 1713 wurde er von dem damaligen Domprobst und Collat. Herrn Otto Karl von Thümmel seinem Vater als Hilfsprediger zugeordnet und hielt am 17. Sonntag nach Trinitatis seine Antrittspredigt. Nach verflossenen 10 Substitutionsjahren bekam er, nach dem Tode des Vaters, völlige Amt. Seine Gattin, Frau Sophia Katharine, war eine geborene Mosdorfinn. Bei seinem Tode stand er der Kirchgemeinde 47 Jahre vor.

Johann Friedrich Geißler (1760 - 1778)

Johann Friedrich Geißler (1760 - 1778), Sohn des vorigen, ist am 23. des Christmonats 1719 geboren. Kam aus dem Privatunterricht seines Vaters von zu Hause auf das Stiftsgymnasium Merseburg, welches er 1 1/4 Jahr besuchte, und darauf 1736 die Schule Pforta bezog, wo er 5 Jahre lang ein Alumnus (Schüler eines Alumnats) gewesen. Ging anschließend nach Leipzig und studierte von 1741 bis Ende 1745. Nach seinem Wegzug von Leipzig wurde er einem jungen Herrn von Dieskau, als Informator, zugeordnet. Die gleiche Stelle hat er danach bei dem Baron von Eckard bis 1750 versehen. Mittlerweile war ihm in Leipzig, anno 1749 unter Prof. Christens Dekanat die Magisterwürde erteilt worden. Im Jahr 1752 erhielt er den Ruf von dem itzigen (jetzigen) Herrn Collutor, als Hilfsprediger seines 66jährigen Vaters und dazu am 18. August die Confirmation, worauf am 15. Sonntag nach Trinitatis die Anzugspredigt geschehen, nachdem er zuvor am 9ten Sonntag nach Trinitatis die Probe hatte. Eingepfarrt in Keuschberg sind 12 Ortschaften und zwar: Balditz; Nempitz; Rampitz; Großgoddula zum Teil; Kleingoddula zum Teil; Oeblitz und Schlechtewitz, welche ziemlich weit weg liegen; Dürrenberg; Poppitz; Burwitz; Lennewitz; Ostrau. Von ihm wird nicht viel berichtet, außer, daß er im 59. Lebensjahr starb.

M. Friedrich Wilhelm Sonnenkalb (1798 - 1800)

(1798 - 1800), bat das Stiftskonsistorium, ihm seinen Sohn, den Kandida-ten Sonnenkalb zum Substituten beizusetzen. Das Churfürstliche Sächsische hochlöbliche Stiftskonsistorium zu Merseburg resolviert (beschloß) so, Superintendent D. Baumgarten - Crusius tat auf den 22. Juli 1798 für den Kandidaten eine Probepredigt in der Kirche zu Keuschberg angesetzt. Der Justitiar (Rechtsbeistand) August Heinrich Heinitzsch, der höchste Beamte der Churfürstliche Sächsischen Salzbergwerksgerichts zu Dürrenberg und Keuschberg erläßt darum eine Verordnung, in der unter anderen zu lesen ist: "Als Obrigkeit wird wegen de-nen zum Kammergute Dürrenberg gehörigen Untertanen daselbst und zu Keuschberg hierdurch anbefohlen, daß sie am gemeldeten Tage gedachter Probe in dem Gotteshause zu Keuschberg gehörig beiwohnen und auch auf die vor dem Altar zu bestehende Befragung sich durch den abzuordneten Richter Johann Friedrich Dänen be-scheidentlich erklären, ob sie etwas Erhebliches mit Grunde wider ernannten Hln. Substituten zu erinnern ha-ben. Wonach sich samt und sonders zu richten, auch Tags zuvor zur Ankunft des Herrn Stiftssuperintendenten D. Baumgarten - Crusius 4 Pferde nach Merseburg zu schicken. Dürrenberg, den 14. Juli 1798

Pastor Christoph Ferdinand Eylau (1800 - 1844)

(1800 - 1844), ihm wurde das Pfarramt vom damaligen Patron, dem Dom-herrn und Seniore von Wilke übertragen. Am 2. November 1800 hielt er in der Kirche seine Probepredigt. In sei-ner Amtszeit wurde die alte Kirche abgerissen und die jetzige erbaut. Vom heutigen Standpunkt aus bedauert man diesen Schritt. Nach dem einzigen von der Kirche vorhandenen Bild scheint dieser Bau sehr schön und wertvoll gewesen zu sein. Pfarrer Eylau wird gelobt für seine große Schaffenskraft: Dienst an und in der Ge-meinde, Abriß und Aufbau der Kirchen, auch das er aus alter Zeit herrührende "Realforderungen" wieder zu-gänglich machen wollte, die im Laufe der Jahrzehnte, ja Jahrhunderte in Vergessenheit geraten waren. Er hat vieles davon, wenn auch nicht alles wegen Mangel an

Pfarrer Karl Otto Ludwig Backs (1845 - 1868)

(1845 - 1868), war in der Gemeinde Keuschberg tätig, er folgte 1868 einem Ruf in das Pfarramt Trotha bei Halle. Er war von der Gemeinde hoch geschätzt. Bei seinem Abgang schenkte er der Kirche am 12. Juli die in der Pfarre befindliche Zeichnung von der alten Kirche.

Pfarrer Dr. Gottfried Eduard Göhring (1869 - 1872)

(1869 - 1872), war bereits 62jährig, als er nach Keuschberg kam. Er mußte sich gefallen lassen, daß jährlich vom Einkommen der Pfarre ein Betrag von 400 Mark für die Anstellung eines Hilfspredigers genommen wird. Diese Stelle wurde mit dem Pfarrer Grußdorf besetzt. Dank und Anerken-nung sprach das Konsistorium beiden Geistlichen aus. Grußdorf erteilte nebenamtlich lateinischen und griechi-schen Unterricht an der vom Bergrat und Salinendirektor Herrn Busse 1869 in Dürrenberg zur Vorbildung für das Gymnasium errichteten Unterrichtsanstalt und schied nach 3 1/2jähriger Wirksamkeit als Hilfsprediger 1872 von Keuschberg. 7 Monate später wurde die Hilfspredigerstelle mit Pfarrer Kirchstein besetzt, der aus Hirsch-berg in Schlesien stammt. Nach dem Tod von Pfarrer Dr. Göhring, am 11. Dezember 1872 übernahm Pfarrer Kirchstein die Verwaltung der Pfarrstelle. Er ging am 1. Juni 1874 nach Helsingfors (Bottnischer Meerbusen).

Pfarrer Eduard Franz Julius Meyer (1873 - 1902)

(1873 - 1902), wurde nach 6jähriger Tätigkeit als königlicher Gesandt-schaftsprediger in Lissabon vom Evangelischen Kirchenamt mit der Keuschberger Pfarrstelle betraut. mit seiner Gemeinde feierte er gern alle "vaterländischen Feiertage". Der Landwehrverein und der Verein ehemaliger Sol-daten nahmen daran teil. Am Palmsonntag 1883 löste er das, nach seiner Ansicht "öde" Naumburger Gesangs-buch durch die Einführung des Provinzialgesangbuches ab. 1892 wurde die Kirche gründlich renoviert. Die vom Konsistorium anerkannte Hilfspredigerstelle wurde vom Pfarrer Meyer und der Gemeinde abgelehnt. Die vacan-te Stelle blieb unbesetzt. Der Pfarrer Meyer starb am 11. April 1902. Die Beteiligung der ganzen Gemeinde und des großen Anhangs aus der Umgebung war mit den großen Kranzspenden ein deutlicher Beweis seines großen Ansehens und seiner Beliebtheit.

Pfarrvikar Bruns (1902 -1903)

(1902 -1903), kam aus Wernigerode und wurde zum Vertreter der Vakanz ernannt. Er ver-waltete die Pfarrstelle vom 2. Mai 1902 bis Ende Januar 1903

Diakonus Emil Jakob Franz Held (1903 - 1926)

(1903 - 1926), wurde vom Domkapital in Merseburg zum Pfarrer von Keuschberg und Wölkau am 1. Dezember 1902 in das hiesige Pfarramt eingeführt. Während seiner Amtszeit erhielt das Gotteshaus eine Heizungsanlage mit 4 eisernen Öfen. Am 10. Dezember 1905 konnten sie zum ersten Male das Gotteshaus erwärmen und den Besuchern den Aufenthalt während des Gottesdienstes erträglicher ma-chen. Am 27. November 1907 faßte der Gemeindekirchenrat (GKR) den Beschluß, eine Volksbibliothek aus der Kirchenkasse zu gründen. Die Benutzung für Angehörige des Kirchspiels sollte kostenlos sein. Im Juli 1909 wird berichtet, daß die Volksbibliothek eingerichtet ist und die Leihgebühr 5 Pfennige beträgt. Am 8. September 1912 fand die 900 Jahrfeier des Bestehens der Kirche zu Keuschberg statt. Am 9. März 1913 gestaltete Pfarrer Held eine kirchliche Hundertjahrfeier der Befreiungskriege. Am 26. Dezember 1918 erfolgte ein Begrüßungsgot-tesdienst für die heimkehrenden Soldaten aus dem 1. Weltkrieg, 1914/18. Kirchenräuber haben am 11. Novem-ber 1922 aus der Keuschberger Kirche 4 Messingleuchter, Altarbehang und Decken gestohlen. Am 7. Februar 1926 erhielt die Orgel neue Prospektpfeifen. Mit großer Treue hing Pastor Held bis zum letzten Atemzug an sei-ner Gemeinde. Verschiedene bessere Stellen hat er aus Liebe zur neuen Heimat ausgeschlagen und sein Wunsch war, der Parochie bis zum 70. Lebensjahr dienen zu können. Am 31. Oktober 1926, im noch nicht vollendeten 63. Lebensjahr starb er. Ein großer Trauerzug gab ihrem geliebten Seelsorger das letzte Geleit!

Pastor Baentzsch

Pastor Baentzsch zu Vesta verwaltete zunächst die vakante Pfarrstelle

Pastor August Schäfer (1927 - 1929)

(1927 - 1929), Er hatte die Hilfspredigerstelle am 1. April 1927 übertragen bekommen und wurde am 12. Februar 1928 in seinem Amt eingeführt. Er war musikalisch begabt, hatte ein freundliches, hilfsbereites Wesen, war ein großer Kinderfreund und belebte neu den Kindergottesdienst, richtete mit seiner Frau einen Jungmädchenverein ein und leitete ihn mit Hilfe seiner Frau. Für Bedrängte und in Not geratene hat-te er ein großes Herz, hatte für Heimatkunde und der Erforschung unserer Kirchengeschichte großes Interesse, sorgte für die Beschaffung einer neuen Kirchenuhr, die seit März 1929 die alte ablöste und traf Vorbereitungen für eine würdige Ausgestaltung der Hundertjahrfeier unserer Kirche im Jahre 1930. Die Zunahme unserer Ge-meinde durch den Bau der Siedlung am Bahnhof, brachte große Mehranforderungen an die Kraft des Pfarrers, dem sein durch Krankheit geschwächter Körper nicht mehr gewachsen war. Der Hilfsprediger Wolfgang Herzog (1929-1930) aus Gröst, wurde ab 1. Juli 1929 für die Lösung der gestiegenen Aufgaben in der Gemeinde, Pastor Schäfer beigeordnet. Bei der Begräbnisfeier am 21. Oktober 1929 zeigten weite Kreise der Gemeinde innige Anteilnahme an den schweren Verlust und dem schweren Los seiner früh verwitweten Gattin. Nach dem Tode des Pfarrers verwaltet Herr Herzog unter Assistenz des eigentlichen Stellvertreters Pastor Götze, aus Vesta, das hie-sige Pfarramt. Ab 1. März 1930 übernahm er eine Vertreterstelle in Roßbach.

Pfarrer Ulrich Krüger (1930 - 1934)

(1930 - 1934), war Seelsorger der Parochie Keuschberg. Seiner Berufung durch das Domkapital in Merseburg, stimmte die Kirchengemeinde zu. Am 10. März 1930 übertrug der Superintendent den Vorsitz im GKR an Pfarrer Krüger. Seine Wahl zur Anstellung als Pfarrer erfolgte im April, seine Einfüh-rung durch Superintendent Hagemeyer am 20. Juli 1930. Am 25. Oktober desselben Jahres, fand im Gasthaus "Zum Gradierwerk" ein Familienabend aus Anlaß des hundertjährigen Kirchenjubiläums der Keuschberger Kir-che statt. Die Dürrenberger Zeitung berichtete am 2.1.1932: "Das Gemeindeleben der evangelischen Kirchgemeinde ist in den letzten Jahren bedeutend in Fluß gekommen: Gemeindeabende, Laienspiele, Vorträge, Fami-lieabende, Frühgottesdienste im Kurpark, Kirchenmusikalische Feierstunden, Kirchenkonzerte im Juli 1929. Zum ersten Male sprach ein Gemeindekirchenratsmitglied zu den Konfirmanden. Das Oberteil des Taufsteines, das aus der 1824 abgebrochenen Kirche stammt, wurde vom Pfarrhof (wo es als Regenauffangbecken diente) in die Kirche versetzt. 1932 wurden Lichtbildervorträge über Schweden, Amerika (Olympiade) und Finnland gehalten. Der Deutsche Luthertag zum 450. Geburtstag Martin Luthers wurde am 19. November 1933 begangen. Politische Tendenzen seitens der an die Macht gekommenen NSDAP machen sich derart bemerkbar, daß am 27. Juli 1933 die gesamte SS des Ortes zum Kirchengang beordert wird. Ein Jugendgottesdienst für Hitlerjugend (HJ), Bund Deutscher Mädchen (BDM) Jungvolk und Christliche Pfadfinder wurde gestaltet. Die Zahl der Gottesdienstbesucher stieg von 9303 im Jahre 1932 auf 16278 im Jahre 1933. Im Jahr 1934 wurden Kurparkgottesdienste gefeiert. Am 21. März 1934 wurde der Pfarrer kommissarisch nach Halle berufen.

Pfarrer Ernst Plaß (1934 - 1964)

(1934 - 1964), kam von Oberheldrungen, Der Kirchenkampf zwischen nationalsozialistischen und christlich gesinnten Gemeindegliedern blieb nicht ohne Folgen für den Bestand der Kirchengemeinde. Gottesdienstbesucher, die den Mut hatten, sich zu ihrer Kirchengemeinde zu bekennen, wurden weniger. Vom 20. August 1935 findet sich ein Protestschreiben Herrn Stechers (kommissarischer Vorsitzender des GKR und Hauptkassierer) an den Provinziellen Jugendpfarrer, wegen Besudelung des evangelischen Jugendheimes. Es handelte sich um Aktionen gegen jüdische Kurgäste. Drahtzieher der HJ rühmen sich später noch öffentlich weiterer Ausschreitungen. Nachts wurde die Kirche beschmiert und im Jugendheim alle Gegenstände entzwei ge-schlagen. In den Jahren 1933-36 wird die Evangelische Frauenhilfe aufgefordert, sich dem "NSV Hilfewerk Mutter und Kind" gleichzuschalten. Als dies nicht geschah, wird die Frauenhilfe aufgelöst. Beim Brunnenfest 1936 zog, zum letzten Mal die gesamte Belegschaft der Saline in Bergmannsuniform, voran ihre Bergmannskapelle und ihre Fahne, zum Gottesdienst, in noch althergebrachter Weise ein. Pfarrer Plaß und seine Frau schaff-ten und sorgten unermüdlich seelsorglich. Sie belebten die Frauenzusammenkünfte, Männerabende, Jugend- und Altenkreise, Kindergottesdienste, Bibelstunden, Wochenendgottesdienste im Bibelhäuschen, den Kreis für Probleme junger Ehepaare und halfen den Gemeindemitgliedern so, daß die Gemeinde eine große Familie wurde. Das ernste, tiefe Glaubensleben und Gottvertrauen schaffte das rechte Vertrauen, in der eine Gemeinde erst bestehen und wachsen kann. Der II. Weltkrieg forderte auch von unserer Stadt, unserer Gemeinde hohen Tribut. Viele verloren ihr Leben, Verwande, Bekannte, Ihre Gesundheit, ihr Hab und Gut. Auch die Nachkriegszeit war nicht leicht. Wir hatten einen betenden Hirten! Wir wußten uns, trotz allem , in Gottes Liebe und Gnade gebor-gen. Kohlenknappheit und die große kalte Kirche im Winter veranlaßte den Pfarrer zunächst, den sonntäglichen Gottesdienst im Gemeinderaum abzuhalten. Es waren oft nur 20 bis 40 Gemeindeglieder anwesend. 1952 wurde die bestehende Winterkirche eingerichtet. Seit etwa 1957 ging die Zahl der Konfirmationen rapide zurück. An der Seite von Pfarrer Plaß standen treue Helfer: 1936 -1945 Diakon Willi Heck. Er ging später als Pfarrer nach Zörbig. 1952 - 1956 Diakon Günther Döscher. Dieser ging als Pfarrer in seine Heimat. 1936 -1952 leistete die Lehrerin Fräulein Thea Hofer Heimat- und Katechetenunterricht. 1952 - 1966 Katechetin Frl. Johanna Lange. 1964 - 1965 Katechetin Frl. Kühne. Nicht zu vergessen sind die treuen Mitarbeiterinnen in der Kirchenkanzlei Frl. Bartels, Frl. Lorrek bis 1964 und Frau Schmidt von 1964 - 1978. Das Jahr 1945 brachte Wohnungsnot durch Umsiedler. Im Pfarrhaus bekamen zwei Flüchtlingsfamilien Wohnraum. Zwei Vikare (Gehilfen eines Geistli-chen) standen zeitweise zur Verfügung. 1962 übernahm Pfarrer Plaß die Superintendantur des Kirchenkreises Lützen. Eine schwere und zusätzliche Aufgabe. Bei Wind und Wetter war er, um diese neuen Aufgaben zu meis-tern, mit dem Fahrrad im Kirchenkreis unterwegs. Gesundheitlich sehr stark angegriffen, schied er bei Erreichen seines Rentenalters aus seinem Amt und zog zu seiner Tochterfamilie nach Laubach in Hessen. Bis zu seinem Tode, am 30. Oktober 1979 war er mit der Keuschberger Gemeinde eng verbunden.

Pfarrer und Superintendent Karl Stephan (1964 - 1979)

(1964 - 1979), kam aus Meisdorf im Harz und übernahm das hiesi-ge Pfarramt und die Superintendantur des Kirchenkreises Lützen. Seine Zuweisung erhielt er über das Konsisto-rium Magdeburg. Der GKR bestätigte seine Annahme. Eins seiner ersten Anliegen war, die neue Kirchensteuer-ordnung einzuführen, die eine Angleichung an die höheren Einkommen und die damit auch gestiegenen Haus-haltskosten war. Dieses Anliegen war berechtigt. Der wirtschaftlichen Absicherung der Finanzen für die nötig gewordenen Renovierungen galt seine besondere Aufmerksamkeit. So wurde 1965 das Glockengeläut elektrifiziert. Der Gemeinderaum bekam zwei Gasheizöfen und wurde renoviert. 1975 erneuerten Fachleute das Gebälk des Kirchturmes und das Dach des Turmes mit Schieferschindeln. 1975 wurde das Pfarrhaus, nach einem Sturmschaden, neu gedeckt. Einige Jahre zuvor erhielt auch das Bibelhäuschen einen neuen Innenputz. Die Außenwände aus Holz wurden mit Holzschutzmitteln neu gestrichen. Mit Eintritt des Rentenalters schied Superin-tendent Stephan ab 1. Januar 1979 aus der Verwaltung des Pfarramtes. Ab 1. Januar 1979 wurde auch unser Kir-chenkreis Lützen mit dem aus Weißenfels zusammengelegt mit dem gemeinsamen Namen: "Kirchenkreis Wei-ßenfels". Am 11. Februar 1979 erfolgte die Vorstellung und Verpflichtung des neu gewählten Gemeindekirchen-rates. Im Rahmen eines ganztägigen Programmes wurde am 1. Juli 1979 Superintendent Stephan nebst Gattin aus der Kirchengemeinde Bad Dürrenberg mit Dank verabschiedet.

Pfarrer Thomas Weigel (1979 -1982)

(1979 -1982), kam 1978 als Hilfsprediger nach Bad Dürrenberg und bezog in Vesta mit seiner Familie und Fam. Pampel das verlassene Pfarrhaus. Am 4. November 1978 wurde er durch Probst (Vorsteher eines Stifts) Münker und Superintendent Stephan in der Kirche zu Vesta ordiniert. Das Vertrauen der Kirchenmitglieder zu ihm ergab, leitender Pfarrer in der Kirchgemeinde Bad Dürrenberg zu werden. Die Ein-führung erfolgte am 18. November 1979 durch Superintendent i.V. Huth. Im Herbst 1979 erfolgte sein Umzug ins Pfarrhaus. 1980 kam durch die Entscheidung der Kirchenleitung, die Kirchgemeinde Nempitz mit der Oetzscher Kirche zu seinem Amtsbereich. Zu seinen Mitarbeitern zählten Organist und Diakon Walter Schenke, Katechetin Marianne Schenke und in der Kirchenkanzlei Frau Ulbrich und Frau Demuth (bezahlte Protokollführerin für Nempitz). Er war Pfarrer in Bad Dürrenberg bis zum 3. Januar 1982.

Pfarrer Johannes Toaspern (1983 - 1990)

(1983 - 1990), kam am 1. September 1983, sehr jung als Sohn des bekannten, Berliner Pfarrers Toaspern, welcher sich stark für die ökumenische Bewegung einsetzte. Der erste Gottesdienst in Nempitz war am 18. September. In seiner Amtszeit waren Frau Renate Schapper und Frau Schiller als Vikarin (Ausbildungsstufe) in Vesta untergebracht. Letzter Gottesdienst war am 11. November 1990. Später ging er als Jugendpfarrer nach Leipzig.

Pfarrerin Renate Schapper (1990 - 1992)

(1990 - 1992) wohnte in Vesta und übernahm die Vakanzvertretung in Bad Dürrenberg und Nempitz.

Pfarrer Johannes Schlemmer (1. Februar 1993 - Juli 2000)

(1. Februar 1993 - Juli 2000), ist von Merseburg (Kirche St. Viti) mit seiner Frau Ingrid gekommen. Durch eine Gebietsreform wurde Nempitz ab 1.1.1999 neben Zöllschen, Tollwitz, Altranstädt und Großlehna zur Pfarrstelle Schkeitbar zugeteilt. Bis zur Besetzung mit einem Pfarrer übernahm Herr Schlemmer die Vakanzvertretung für Nempitz bis zum 31. 09. 99..

Pfarrerin Erika Pauline Fechner (2002)

(Einführung: Palmarum 2002 mit Wünschen der Vertreter der einzelnen Gemeinden; Nempitz Jesaja 11.1,2 in der Kirche zu Bad Dürrenberg) Aufhebung des Dienstvertrages am 14. Juni 2005.

Pfarrer R. Worbes

Aktuell